Benefizkonzert 2012
Auch dieses Jahr gibt es wieder ein Benefizkonzert des Popchores Voiceful zugunsten der Kinderinitiaive Kenia zu dem wir Sie/Euch herzlich einladen möchten. Wieder gibt es zwei Kurzberichte zum Projekt. Diesmal wird insbesondere Inga Hornung von ihren Erfahrungen als Praktikantin berichten.
Das neue Konzertprogramm von Voiceful beinhaltet eine Mischung aus sakraler Popmusik, mitreissenden Rhythmen, bekannten Melodien aus Pop und Rock, gefühlvollen Pop-Balladen und Songs zum Mitsingen
www.voiceful-thechoir.de.
Orgel rockt – Klassiker der Rock- und Filmmusik auf der Kirchenorgel mit Patrick Gläser (
www.orgel-rockt.de)
Datum: Samstag, 13. Oktober 2012
Beginn: 19:30 Uhr
Ort: Kilianskirche Waldbach
Download des Flyers 2012
Eintritt frei – Spenden für KIK
Herzliche Einladung!
Wilfried Lederer (01.10.2012)
Auch eine Möglichkeit KIK zu helfen: Ab sofort können Sie durch Ihre Interneteinkäufe unseren Verein unterstützen. Alles nähere dazu beim Klick auf "Ich helfe mit".
(01.11.2011)
Benefizkonzert am 15. Oktober in Waldbach
Am 15. Oktober 2011 fand anläßlich unseres 10-jährigen Vereinsjubiläums in der vollbesetzten Kilianskirche in Waldbach ein Benefizkonzert für die Kinderinitiative Kenia e. V. statt!
Das 1. Konzert von Voiceful unter der Leitung von Manuela Neuffer beinhaltete eine Mischung aus sacraler Popmusik, afrikanischen Songs, bekannten Melodien aus Pop und Rock, gefühlvollen Pop-Balladen und Songs zum Mitsingen. Als Special Guests waren ausserdem das Waldbacher Trommel-Projekt unter der Leitung von Ute Langbein sowie „Pop-Duetts“ mit Tanja Hommel und Manuela Neuffer dabei. So konnten die Zuhörer ein sehr abwechslungsreiches Konzert auf hohem Niveau erleben, gespickt mit zwei Infoblöcken zu unserer Vereinsarbeit. Viele positive Rückmeldungen bestätigen unseren Eindruck eines rundum gelungenen Abends. Herzlichen Dank an alle die durch ihre Auftritte, durch ihre aktive Mithilfe oder durch finanzielle Unterstützung zum guten Gelingen beigetragen haben.
Homepage:
www.voiceful-thechoir.de
Wilfrid Lederer (22.08.2011)
Mitgliederversammlung bei Familie Engel
Die diesjährige Mitgliederversammlung des Vereins am 14.05.2011 im herrlichen Garten bei Familie Engel in Öhringen stand ganz unter dem Vorzeichen des 10- jährigen Jubiläums, dass am 15.Oktober 2011 mit einem Benefizkonzert des Popchores Voiceful in der Ev. Kirche Waldbach gebührend gefeiert werden soll.
10 Jahre KIK bedeuten 10 Jahre Unterstützung von Straßenkindern aus dem Mathare Slum in Nairobi / Kenia. Die Vorsitzende Simone Lederer gab einen Rückblick auf die Aktivitäten des letzten Jahres. Ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit im letzten Jahr bestand darin, Spender für Schulpatenschaften zu finden. Die Zahl der Kinder, die nach einem Aufenthalt im Straßenkinderprojekt in Schulen vermittelt werden, wächst stetig an, inzwischen besuchen 124 ehemalige Straßenkinder verschiedene Schulen. Da jedes Jahr neue Straßenkinder im Projekt aufgenommen und nach ca. einem Jahr in Schulen weitervermittelt werden, wird diese Anzahl weiter steigen. Das bedeutet für KIK e.V. , dass für dieses Jahr und ebenfalls für kommende Jahre mit deutlich höheren Ausgaben zu rechnen ist. Insgesamt wurden für die laufenden Kosten im Jahre 2011 rund 55.000 Euro veranschlagt.
Leider verabschiedete sich André Ettl aus dem Vorstand. Mit viel Engagement hat er sich viele Jahre für das Projekt eingesetzt und wird weiterhin als Vereinsmitglied KIK e.V. verbunden bleiben.
Und so setzt sich nach einer einstimmigen Wahl der neue Vorstand zusammen: Die bisherigen Mitglieder des Vorstands Simone Lederer, Wilfrid Lederer und Damaris Württemberger werden durch das neue Vorstandmitglied Judith Fröhlich verstärkt.
Wilfrid Lederer (20.05.2011)
Michael-Beheim-Schule Obersulm spendet 2500 Euro an die Kinderinitiative Kenia
von links: Vertrauenslehrerin Ruth Kappeller, Schülersprecherin Sara Lo Magno, Vereinsvorsitzende Simone Lederer und Rektor Eric Sohnle.
Bei einer Schulversammlung überreichte die Schülersprecherin Sara Lo Magno einen Scheck über 2500.- Euro an die Kinderinitiative Kenia e. V.
Simone Lederer zeigte sich überwältigt von der Höhe der finanziellen Unterstützung und schilderte den Schülern eindrücklich die Situation afrikanischer Straßenkinder. Die Schule und der Verein vereinbarten, zukünftig in Kontakt zu bleiben und die Schüler über die Arbeit in Kenia regelmäßig zu informieren.
(19.01.2011)
Ein Herz für Afrika - Erfahrungen unserer Praktikantin Judith Fröhlich
Ein Bericht ueber mein Leben und meine Arbeit in Kenia ist keine einfache Aufgabe. Ist doch Kenia oder zumindest seine Hauptstadt Nairobi so voller Gegensaetze und unbeantworteter Fragen, dass ich immer wieder aufs Neue herausgefordert werde, staune, den Kopf schuettele und nach Antworten suche. Auf der einen Seite gibt es so Manches, was fuer einen Europaeer anstrengend sein kann: staendige Stromausfaelle, recht eintoeniges (und viel zu viel gekochtes!) Essen, verrueckte Matatufahrer(1), sichtbare Korruption, der Glaube (selbst unter Studierten) an Hexerei und boese Geister, der in meinen Augen unverantwortliche Umgang mit Muell, doch vor allem die Tatsache, dass man als "Mzungu"(2) beinahe immer und ueberall auffaellt, angestarrt und angesprochen sowie automatisch fuer irgendwie reich gehalten wird. Dem gegenueber stehen die Dinge, die ich bewundere und von denen ich gerne etwas lernen moechte: ich meine gar nicht einmal so sehr die herrliche Landschaft, die tiefe Spiritualitaet der Menschen oder ihre beeindruckende Natur- und Traditionsverbundenheit. Ich meine vielmehr die bewundernswerten Tugenden Gelassenheit, Lebensfreude, Grosszuegigkeit und echte Gastfreundschaft.
Dank der Offenheit der Menschen hier ist es Gott sei Dank auch nicht schwer, Kontakte mit Kenianern zu knuepfen. Im Gegenteil: manchmal sind es fast zu viele Menschen, die mich kennenlernen, mit mir reden, mich zu ihnen nach Hause oder gar up-country(3) einladen wollen. Besonders, wenn man dank vielfacher Vernetzung in Projekt, Pfarrei und Kolping mit ganz unterschiedlichen Personen zusammenkommt. Da muss ich bisweilen gut auswaehlen, mit wem ich meine begrenzte Zeit hier verbringen will. Dass es fuer eine weisse Frau einfacher ist, KenianER als Kenianerinnen kennenzulernen, brauche ich wohl kaum zu sagen. Auch dass man immer wieder einmal mit kenianischen Bekannten mentalitaetsmaessig aneinander stoesst, duerfte nicht allzu verwunderlich sein. Und doch ist es in Kenia fuer mich als Deutsche natuerlich nicht anders als in anderen Laendern, in denen ich bisher fuer einen laengeren Aufenthalt sein durfte: ich fand und finde auch hier gute Freunde.
Freunde, mit denen ich die vielen Freizeitmoeglichkeiten des Landes geniessen kann. Immerhin bietet Kenia unzaehlige schoene Ausflugsziele: ob den Indischen Ozean in Mombasa, den Regenwald Kakamegas, die beruehmten Safaris in allen Landesteilen, ein Picknick an einem der vielen Seen oder auch ein paar ruhige und spirituelle Tage auf dem afrikanischen Bibelweg in Nanyuki am Fusse des Mount Kenya. Darueberhinaus haelt Nairobi als groesste und modernste Stadt Ostafrikas genug Abwechslung fuer Stadtmenschen bereit und ich als bekennender Cineast bin besonders froh und dankbar fuer die sage und schreibe 7 groesseren Kinos mit mindestens zwei Saelen. Schliesslich ergeben sich auch noch dadurch, dass die deutschen Aerzte fuer die Dritte Welt hier in Nairobi stationiert und meine Nachbarn in der Pfarrei St. Benedikt sind, zu der das Strassenkinderprojekt gehoert, weitere Ideen, Anreize und Chancen zur Freizeitgestaltung.
Doch gibt es bei all den Ausflugs- und Unternehmungsmoeglichkeiten auch ein Problem ein Problem, welches mir in meinem Freundeskreis in Deutschland nie so bewusst geworden ist wie hier in Kenia: Freizeitgestaltung kostet (in den meisten Faellen) nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Und das haben viele meiner kenianischen Freunde nicht. Oder zumindest nicht genug, um damit mal eben ins Kino, zu einem Konzert oder auf eine Pizza auszugehen. In der Gefahr, dass dies nun vielleicht materialistisch oder auch versnobbt klingen mag: doch kann die Einschraenkung gemeinsamer Freizeitmoeglichkeiten aufgrund finanzieller Engpaesse manchmal auch eine (Belastungs)Probe fuer eine Freundschaft darstellen.
Die Konfrontation mit wahrer Armut sieht natuerlich noch einmal ganz anders aus. Zuerst ist hier wohl das Leben von Hunderttausenden von Menschen in Slumgebieten zu nennen. Dazu gehoeren aermliche Blech- oder Lehmhuetten ohne fliessend Wasser und oft auch ohne Strom, in denen sich manchmal bis zu 8 oder mehr Menschen wenige Quadratmeter teilen. Darueberhinaus furchtbare oeffentliche Toiletten, Muellberge, fehlende Abwasserkanaele, hohe HIV- und Tuberkuloseraten sowie eine erschreckend grosse Arbeitslosigkeit. Dazu kommen die vielen Kinder, die ihre Tage auf der Strasse fristen: nicht selten verwahrlost, verdreckt, beaengstigend jung und was ich persoenlich am schwersten zu ertragen finde abhaengig von Klebstoff, den sie schnueffeln, oder auch anderen Drogen. Und allzu oft fuehlt sich niemand fuer diese Kinder verantwortlich: ein Bild von Armut, das lange nicht auf die Slums beschraenkt, sondern in jedem Stadtzentrum einer groesseren kenianischen Stadt anzutreffen ist. Eine Herausforderung, die sich fuer mich persoenlich aus dieser weitverbreiteten Armut ergibt, ist, dass ich staendig angesprochen werde, ob ich nicht diese Privatperson oder jenes Projekt finanziell unterstuetzen koenne. Ob von Wildfremden oder auch guten Freunden. Am haeufigsten ist dabei die Frage nach school fees¡¨ fuer schulpflichtige Kinder und das bei offizieller free primary education¨(4). Die schwierigste Frage, die sich dabei aufgrund beschraenkter eigener Mittel fuer mich stellt und mir schon manches Mal Kopfzerbrechen bereitet hat, ist: wem gebe ich, wem gebe ich nicht?¨ Wie nur soll man diese Frage gut und richtig beantworten? Das vielleicht Erschreckendste an dem mit Armut verbundenen Leid und Elend jedoch ist, wie schnell man sich bei tagtaeglicher Konfrontation daran gewoehnen kann. Wer weiss vielleicht ist das aber auch gerade noetig zum eigenen
emotionalen Ueberleben.
Was das Projekt selbst situiert im Mathareslum und gedacht zur Rehabilitation, Reintegration und (Wieder-) Einschulung von Strassenjungen angeht, so bin ich davon ueberzeugt, dass es eine gute und richtige Sache ist. Denn jedes Kind, das nicht (wie oben beschrieben) auf der Strasse seine Zeit verbringt, ist eine Chance wenn auch keine Garantie auf ein gelingendes, selbstaendiges und normales Leben. Hier halte ich es mit dem juedischen Talmud:´er einen Menschen rettet, rettet die ganze Welt¨. Dass die Rehabilitation im Centre nicht immer Erfolg hat, zeigen die Faelle von drop-out oder Schulverweigerung bzw. Vrnachlaessigung, die es natuerlich immer wieder gibt und die stets aufs Neue eine Enttaeuschung und ein gefuehltes kleines Scheitern fuer die Mitarbeiter darstellen. Dass wir uns davon nicht entmutigen lassen duerfen, immer wieder neue Jungen von der Strasse zu rekrutieren und vom Sinn des Projektes sowie von der Wichtigkeit von Schulbildung zu ueberzeugen, bedarf es wohl kaum zu sagen. Eine grosse Schwierigkeit, die sich bei diesem recruitment¨(5) ergibt und stets fuer Diskussionsstoff unter den Sozialarbeitern sorgt, ist die Frage: was sind die echten Faelle, die richtigen¡¦ Strassenkinder? Und welche Kinder sind nur arm? Von den Eltern vernachlaessigt? Welche Kinder brauchen tatsaechlich Rehabilitation? Und welche nur einen Sponsor, so dass sie zur Schule gehen koennen? Ich wage es nicht, dies zu entscheiden. Doch habe ich gelernt, dass es zwei Gruppen von Strassenkindern gibt: da sind zum einen die Kinder, die man wohl klassisch unter dem Begriff Strassenkinder versteht sie haben tatsaechlich keine Bezugsperson hier in Nairobi, sind womoeglich Vollwaisen und leben und schlafen auf der Strasse. Dem gegenueber steht die zahlenmaessig groessere Gruppe der Kinder, die zwar einen Elternteil oder einen anderen Verwandten haben, bei dem sie oft mehr schlecht als recht wohnen, der sich aber vielmals kaum verantwortungsvoll um sie kuemmert und meist auch nicht zur Schule schickt. Diese Kinder verbringen dann ihre Tage auf der Strasse, sammeln dort kleine Gegenstaende wie Altmetalle, Altplastik und anderes, um sie anschliessend gegen wenig Geld zu verkaufen und damit entweder die Familie zu unterstuetzen oder sich selbst Essen, Klebstoff oder illegale Videovorfuehrungen zu finanzieren. Beide Gruppen sind im St. Benedicts Children Programme vertreten. Ein Aspekt des Projektes, mit dem ich schon hin und wieder gehadert habe, ist die Tatsache, dass es sich wohl leider ohne deutsche Spender nicht ueber Wasser halten koennte wo bleibt da das Ideal der Entwicklungshilfe von der Hilfe zur Selbsthilfe und Vermeidung von Abhaengigkeiten? Vielleicht ist eine Antwort auf diese draengende Frage die, dass das Projekt durch seine Hilfe eine Art kleine Starthilfe fuer die naechste Generation Kenias leistet und das hoffentlich mit sichtbaren positiven Auswirkungen.
Meine Taetigkeitsfelder im Projekt sind vielfaeltig trotz zweier entscheidender Hindernisse: zum einen das eingeschraenkte Wissen ueber die kenianische Kultur, das Leben und die Spielregeln¨ im Slum. Zum anderen und das ist die weitaus groessere Huerde und fuer mich als Sprachenliebhaber umso schmerzlicher meine mangelhaften Kiswahili-Kenntnisse. Was ich trotz alledem als Beitrag fuer die Kinder und das Projekt zu leisten versuche: Mithilfe beim informellen Unterricht in Englisch, Mathematik oder auch Geographie fuer mich entsprechend am einfachsten mit den aelteren Jungs, die besser Englisch verstehen; dann natuerlich Spielen mit den Kindern, das Einbringen neuer Spielideen oder auch einfach gemeinsames Singen, mal mit, mal ohne Gitarre; mit Hilfe meiner Kollegen, die fuer mich uebersetzen, auch andere Aufgaben wie das Durchfuehren von Themeneinheiten (z.B. zu children rights) oder catechism¡¨(6); meinen Input und meine deutsche Perspektive bei Mitarbeiterbesprechungen und Diskussionen mit den Kollegen; guten Kontakt zu den German Doctors, die unsere Jungs untersuchen und behandeln, uns teilweise mit Medikamenten und Verbandszeug versorgen oder unsere Kinder in der Patientenschlange nicht ganz so lange warten lassen; Antworten auf Fragen kenianischer Kinder nach "Wie ist das denn in deinem Land? und schliesslich das Ermoeglichen von ein paar kleinen Schmankerln, sei dies ein Nutella-Brot fuer alle zum Fruehstueck, ein paar Disney-Kinderfilme auf DVD, Ostereiersuchen mit deutscher Schokolade oder auch einmal ein Extra-Ausflug, der sonst nicht im Budget vorgesehen waere.
Ein klassischer Tag bei uns im Strassenkinderprojekt koennte in etwa so aussehen: die Jungs troepfeln gegen 8.00 Uhr morgens im Centre ein, waschen Schuhe und Fuesse rein vom Slum-Staub (in der Regenzeit: Slum-Matsch!) und putzen sich die Zaehne. Danach versammeln sich alle im Speisesaal zum Singen, Geschichtenerzaehlen, Bibelvorlesen und Beten. Gegen 9.00 Uhr gibt es Fruehstueck, das heisst fuer die Jungs "uji¨, auf Kenianisch-Englisch porridge, eine Art Brei aus Maismehl. Anschliessend wird in drei Altersgruppen Unterricht in Englisch, Mathematik, Kiswahili, oder auch anderen Faechern gehalten, bevor es je nach Wochentag eine weitere Aktivitaet gibt: Kleiderwaschtag, Mitarbeiterbesprechung, Fussball, catechism. Vor dem Mittagessen duschen sich die Kinder und cremen sich ihren gesamten Koerper ein. Danach ist eine Spielepause, und gegen 14.00 Uhr beginnt das Nachmittagsprogramm: das kann eine Themeneinheit zu HIV, Drogen, Kindesmissbrauch oder dem Leben auf der Strasse sein, das Abhalten verschiedener Clubs (z.B. Tanz, Theaterspielen, Gaertnern), so genannte creativity¨ d.h. Arbeit mit Perlen, Papier, Wolle oder auch einfach Zeichnen -,entertainment¨ (Kinderfilme oder Dokumentationen) oder auch einmal ein Besuch im Schwimmbad. Zwischen oder auch waehrend all dieser Aktivitaeten ist immer mal einer der Sozialarbeiter bei einem Hausbesuch oder Schulbesuch fuer einzelne Kinder oder kuemmert sich um die Fragen und Sorgen eines uns besuchenden Elternteils bzw. Verwandten. Gegen 16.00 Uhr endet der Tag mit einem gemeinsamen Abschlussgebet im Innenhof. Dann stroemen die Jungs durch die Tuer nach draussen mit einem "kesho¨ (morgen) oder "tutaonana¨ (wir sehen uns) auf den Lippen.
Sollte ich nun aus all dem bisher Erlebten und hier Gesagten ein Fazit ziehen, wuerde das vermutlich in etwa so klingen: mir persoenlich faellt es nach wie vor schwer, mir ueber diese Stadt und dieses Land eine Meinung zu bilden, zu sagen, ob ich sie liebe und ob sie in mir den beruehmten Afrika-Virus ausloesen. Was ich jedoch sagen kann, ist dass dieser Ort mich beinahe taeglich neu beruehrt, zum Nachdenken herausfordert, mir Aufgaben aufgibt und viele Saiten in mir zum Schwingen bringt. Und wenn schon keinen Virus erzeugt, so doch zumindest etwas, das eine befreundete Ordensschwester einmal so treffend "ein Herz fuer Afrika¨ nannte.
Anmerkungen:
(1) "Matatus¨ sind die wild bemalten, meist mit extrem lauter Musik ausgestatteten Nissan-14-Sitzer, die hier das oeffentliche Verkehrsmittel Nummer 1 darstellen.
(2) "Mzungu¨ steht fuer Weisser oder auch Europaer¡ wobei Amerikaner auch Mzungus sind. Inzwischen verkaufen die Touristenshops sogar schon Mzungu-T-Shirts
(3) "up-country¨ ist eigentlich so ziemlich alles ausserhalb Nairobis. Quasi jeder Kenianer, auch wenn er in Nairobi lebt, hat eine Familie irgendwo auf dem Land.
(4) "free primary education¨: die Primarschulerziehung sollte also theoretisch kostenfrei sein. Doch muessen die Eltern fuer die Schuluniform, die Schulbuecher, das Essen (da Ganztagesschule) und anderes aufkommen.
(5) "recruitment¨ nennen wir den Prozess, wenn unsere Sozialarbeiter auf die Strasse gehen und Jungen ansprechen, die nicht zur Schule gehen, evtl. kein Zuhause haben, verwahrlost aussehen und kleine Dinge zum Verkauf sammeln. Sie versuchen dann, sie zu ueberzeugen, mit ins Centre zu kommen und unser Programm fuer einige Tage auszuprobieren, um sich dann frei zu entscheiden, ob sie dauerhaft bleiben wollen.
(6) "catechism¨ ist eine woechentliche Einheit, wo anhand einer Bibelstelle oder Geschichte aus der Kinderbibel versucht wird, den Jungen Parallelen fuer ihr eigenes Leben aufzuzeigen und sie dadurch zu ermutigen und ihnen Hoffnung und Vertrauen in Gott und in ihr Leben zu geben.
Judith Fröhlich (07.05.2009)
Zeitungsbericht über KIK
In der Hohenloher Zeitung erschien am 14.8.2008 ein lesenswerter Artikel über uns Strassenkinderprojekt. Habe diesen Bericht nun auf unserer Homepage unter Downloads abgelegt und er kann über den Link
20080814-HZ.pdf gelesen werden.
Jörg (29.08.2008)
Neue Fotos aus Nairobi
André Ettl hat bei seinem Besuch in Nairobi Fotos vom Projekt mitgebracht. Eine Auswahl habe ich nun hier ins Internet gestellt. Hier gehts direkt zu den Bildern:
Fotos April 2008.
Joerg (06.05.2008)
Aktuelle Lage in Nairobi
Endlich haben wir Nachrichten aus Nairobi erhalten!
Das Projekt ist seit Montag 14.1.2008 wieder in Betrieb. Kein Brand, kein Diebstahl alles so weit o.k.
Das vergangene Jahr wird leider überschattet von den aktuellen politischen Ereignissen in Kenia. Wir wurden mit schrecklichen Bildern konfrontiert aus einem Land, das wir bisher als relativ friedlich und stabil einstuften.
Auch im Mathare Slum, in dem unser Projekt beheimatet ist, fanden Unruhen statt. Viele Menschen haben ihre ganze Existenzgrundlage verloren z.B. kleine Läden, die in Brand gesetzt wurden. Andere wurden ausgeraubt oder flüchteten aus ihren Hütten.
In den Räumen der kath. Kirchengemeinde St. Benedict (Träger unseres Projektes) wurden ca. 250 obdachlose Menschen vorübergehend aufgenommen. Ihre Hütten sind abgebrannt, manche trauen sich aufgrund der Stammesrivalitäten nicht zu ihrem Wohnort zurück.
Auch den „Ärzten für die Eine Welt“, die im Mathare Slum eine Krankenstation betreiben, wurde die Lage zu unsicher. Sie sind vorerst nach Deutschland zurückgekehrt. Die medizinische Versorgung ist deshalb sehr schwierig. Diese Nachrichten sind deprimierend. Doch das Leben im Slum geht weiter und die Menschen brauchen Zeichen der Hoffnung.
Mit einer Woche Verspätung konnte am 14.01. unser Projekt wieder öffnen. Es sind aber noch nicht alle Kinder erschienen. Zum Glück ist unser Gebäude vor Diebstahl und sonstigen Schäden verschont geblieben.
Die 2. Bauphase konnte im Dezember erfolgreich abgeschlossen werden. Wie Sie oben im Bild sehen, ist die dritte und vierte Etage fertig gestellt. Durch die neuen Räumlichkeiten wurde die Möglichkeit geschaffen, Kinder individueller zu fördern und Einzelne zeitweise auch stationär zu betreuen.
Im Januar 2007 wurden wieder 25 Kinder neu aufgenommen. Weitere 64 (ehemalige Projektkinder) besuchen Schulen in der Umgebung, einige davon sind in Internaten untergebracht.
Diese Schulkinder sind in den Ferien, d.h. drei mal im Jahr für jeweils 4 Wochen zusätzlich im Projekt. In dieser Zeit geht es hoch her im Center, doch jetzt gibt es mehr Räume, um die Kinder aufzuteilen. Das Mitarbeiterteam wird dann von 3 Nachhilfelehrern unterstützt, die die Kinder halbtags unterrichten. Durch die kleinere Klassengröße kann auf Einzelne individueller eingegangen werden. Viele sportliche Aktivitäten werden ergänzend in den Ferien angeboten, wie z.B. Indiaca, Fußball und Badminton.
Wir hoffen sehr, dass sich die politische Situation im Land weiter beruhigt, baldmöglichst strukturelle Verbesserungen für die ärmeren Bevölkerungsschichten eingeleitet werden und natürlich die Arbeit im Projekt wie bisher fortgeführt werden kann.
Download des
Rundbriefes 2008 zum Ausdrucken und Verteilen.
Liebe Grüße und nochmals herzlichen Dank für alle Unterstützung.
Simone und Wilfrid Lederer auch im Namen von André Ettl und Damaris Württemberger
Joerg (21.01.2008)
Dezember 2007 2. Bauabschnitt
In den nächsten Wochen kann das dritte und vierte Stockwerk unsers Centers eingeweiht und den Kindern übergeben werden!
Bereits 35,00 Euro pro Monat reichen aus, um einem Straßenkind in Nairobi, eine qualifizierte Schulbildung, Nahrung und eine sozialpädagogische Begleitung zu ermöglichen. Um eine Gleichstellung und eine Gleichbehandlung aller Kinder zu gewährleisten vermitteln wir keine persönlichen Patenschaften. Sie können den selbstbestimmten Patenschaftsbetrag in Form eines Dauerauftrages überweisen. Wir freuen uns natürlich auch über einmalige
Spenden.
Aktueller Flyer:
Flyer2007.pdf.
Joerg (14.12.2007)
Es wird weitergebaut!
Bei unserem letzten Besuch im August 2006 konnten wir (Familie Lederer) uns erstmals vor Ort von den vielen Vorzügen des neuen Gebäudes überzeugen. Wir waren sehr beeindruckt, auch von etlichen inhaltlichen und strukturellen Neuerungen.
Erwartungsgemäß ist das errichtete Gebäude (EG und 1.OG) aber jetzt schon wieder zu klein, da inzwischen deutlich mehr Kinder bereut werden. Für einen Werkraum, weitere Klassenzimmer, Übernachtungsräume und für eine kleine Mitarbeiterwohnung werden seit dem 01.09.2006 zwei weitere Etagen und ein solides Dach errichtet. Trotz Bauarbeiten kann das Center ohne Unterbrechungen weiter geführt werden. Insgesamt rechnen wir mit Kosten von 65 000 Euro. Natürlich freuen wir uns über jede noch so kleine Zuwendung zu diesem Vorhaben.
Wilfrid Lederer (04.10.2006)
Neue Mitarbeiter ab 2006
Mr. Joseph Muchigi der über mehrere Jahre als Direktor im Bereich der Finanzen für das Projekt tätig war, scheidet zum Jahresbeginn 2006 aus seinem Amt aus. Wir Danken ihm für sein Engagement, vor allem auch bei dem Neubau des Centers im Jahr 2004!
Da wir dieses Jahr erneut mehr Kinder aufnehmen und die Zahl der betreuten Schulkinder wieder anwächst haben wir einen zusätzlichen Sozialarbeiter angestellt.
Mr. Martin Wambua hat bereits unser Team vor Ort verstärkt, er arbeitet seit 03.01.06 in Teilzeit im Bereich der Buchhaltung und Administration im Centre. .
André Ettl (24.01.2006)
Neue Praktikantin in Nairobi
Im August 2006 hat Rafaela Mack aus der Ulmer Gegend Johannes Unz als Praktikant vor Ort abgelöst. Sie macht in Nairobi ein methodenorientiertes Praxissemester im Rahmen ihres Studiums als Sozialarbeiterin. Bis voraussichtlich Mitte Februar wird sie im Straßenkinderprojekt mitarbeiten und unsere Fachkräfte tatkräftig unterstützen. Wir wünschen ihr viele gute Erfahrungen und Begegnungen in Nairobi.
Anschließend kann die Praktikantenstelle wieder neu besetzt werden.
Voraussetzungen dafür sind:
-Mindestaufenthalt von 5 Monaten
-Lebenserfahrung/reife (möglichst nicht unter 23 Jahren)
-Erfahrungen in sozialer Arbeit sind erwünscht
-kirchlicher Bezug
-eigene Finanzierung der Flugkosten.
Interesse? Tel. 07946-942932 oder Mail an: lederes@t-online.de
Wilfrid Lederer (22.01.2006)
Neuer Download-Bereich
Im Menü der Homepage gibt es ab jetzt auch einen Download-Bereich. Dort stehen aktuelle Berichte des Projektes, Pressestimmen über unseren Verein, sowie der aktuelle Flyer zum Download und durchlesen bereit!
Jörg (20.04.2005)
Fotos vom Neubau / EG & 1. Stock
Jetzt sind auch die Fotos vom Neubau mit kurzer Beschreibung online!
Danke an Chris fürs Fotographieren und an meinen Onkel Günther, dass er mir letzte Woche einen Diascanner geschenkt hat ;-).
Viel Spaß beim
Bilderanschauen!
André Ettl (27.10.2004)
Erster Bauabschnitt fertiggestellt und eingeweiht
Es ist geschafft! Nach zweijähriger Planungszeit und neunmonatiger Bauzeit wurde am 19.09.04 das neue Gebäude für die Rehabilitation von Straßenkindern in Nairobi von Bischof David Kamau feierlich eingeweiht. Damit gehört eine für alle schwierige Zeit im provisorischem Ausweichquartier endlich der Vergangenheit an. Zwar hat sich die Fertigstellung des ersten Bauabschnittes mehrmals verzögert, was jedoch beim Anblick und Gebrauch des neuen Gebäudes schnell vergessen sein wird. Die Kinder und Mitarbeiter sind sehr glücklich über die neu entstandenen Räumlichkeiten und die sich dadurch ergebenden Perspektiven.
Aus Nairobi kommt ein ganz herzliches Asanta Sana (Dankeschön) an alle die diese großartige Veränderung ermöglicht haben. Wer das alte Gebäude im Mathare Slum kannte, wußte um die erdrückende Enge, insbesonders dann, wenn die bereits integrierten Schulkinder zum Mittagessen und während den Schulferien ganztags zusätzlich im Projekt anwesend waren. Entstanden ist jetzt für rund 90.000 € ein zweistöckiges Gebäude mit ausreichend Unterrichtsräumen, Speisesaal, Küche, Bibliothek, Büro und Sanitärräume. Dass alles ohne nennenswerte Beeinträchtigungen und Mehrkosten über die Bühne ging ist insbesondere unserm Verwalter Mr. Muchigi und dem deutschem Archikten i.R. Guido Ast zu verdanken, die beide ehrenamtlich vor Ort die Bauzeit mit viel Herzensblut und Engagement begleitet haben. Natürlich sind wir auch ein wenig stolz auf unseren kleinen und noch jungen Verein KIK. Dieses Projekt zu planen, begleiten und zu finanzieren war neben dem laufenden Betrieb eine große Herausforderung. Nur mit Hilfe vieler Spender und befreundeter Organisationen(u.a.Ev.Jugendwerk Weinsberg,Kolping Würzburg,Rotary Club Schwaz, Missionsbenediktiner St. Ottilien)war diese Aufgabe zu bewältigen.
Wir gehen im Moment davon aus, den zweiten Bauabschnitt in spätestens zwei Jahren in Angriff nehmen zu können. Die bis dorthin verbleibende Zeit wollen wir für die inhaltliche und konzeptionelle Planungen einer Erweiterung nutzen.
Wilfrid Lederer (08.10.2004)
Artikel in Missionszeitschrift
In der Ausgabe 1/2004 des Magazins der Missonsbenediktiner von St. Ottilien gab es einen Bericht über unser Projekt und den Verein. Hier der Artikel
Überleben zum Download (930kB Dateigröße, zum Lesen wird der
Acrobat Reader benötigt).
Jörg (26.03.2004)
Bericht vom Workcamp 2003
Im August 2003 war wieder eine Workcampgruppe aus dem Ev. Jugendwerk Weinsberg mit 9 jungen erwachsenen Teilnehmern für vier Wochen zu Gast in St. Benedict. Begleitet von André Ettl und Simone Lederer haben sechs davon direkt im Straßenkinderprojekt mitgearbeitet. Da zu dieser Zeit auch in Kenia Schulferien waren, kamen außer den 20 ständig anwesenden Kindern noch weitere ca. 60 ehemalige Straßenkinder (die inzwischen in normale Schulen integriert sind) täglich ins Projekt.
Für diese Gruppe haben die Workcampler in Kooperation mit unseren kenianischen Freunden und Mitarbeitern ein Ferienprogramm angeboten. Spiele, Sport, Kreatives, Musik und Ausflüge strukturierten den Tag und bereiteten allen viel Spaß.
Als örtliches Leitungs- und Kontrollorgan haben wir fünf ehrenamtliche "board of directors" gewinnen können. Diese setzen sich zusammen aus dem Gemeindepriester (derzeit Father Robert), einem Vertreter der Benediktiner (Br. Augustine), dem Laienvorsitzendem der Kirchengemeinde(Herr Wasike), dem Kassier (Herr Muchigi) und einem Vertreter von uns (sofern vor Ort). Die Mitarbeiter des Projektes sind bei Sitzungen ebenfalls dabei, allerdings ohne Stimmrecht.
Wilfried Lederer (20.11.2003)